CDU Kreisverband Zollernalb

Themenabend "Parteiensystem im Wandel"

Die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Bisingen, Anne Heller, begrüßte alle Anwesenden und den Referenten Tobias Göttling, Student für Politikwissenschaften in Tübingen und CDA-Kreisvorsitzender zu einem Themenabend.

Beginnend mit einem Einblick in die geschichtlichen Entwicklungen des deutschen Parteiensystems ab 1949, gelang es ihm in seinem Vortrag auch einen kurzen Vergleich zum Parteisystem in der Weimarer Republik einzufügen. Göttling legte den weiteren Blick im heutigen politischen System und in der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zum einen auf die traditionellen politischen Anbieter, bestehend aus Union, SPD und FDP und auf die, für die BRD neuen oder neueren Kräfte wie Die Grünen, DieLinke und AfD. Der 22-jährige Student erklärte anhand seiner Präsentation, wie es über Jahrzehnte in Deutschland zu einer Konzentration im politischen System auf die beiden dominierenden Volksparteien Union und SPD kommen konnte. Die FDP, die mit Abstand kleinste der etablierten Parteien, war am Längsten in der Regierung und wurde somit lange Zeit zum „Zünglein an der Waage“, wer die Regierung anführen durfte. Neuerdings seien viele Regierungskonstellationen in Deutschland möglich geworden, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sei, dass die Schärfe der politisch-ideologischen Unterschiede der deutschen Parteien seit Ende des Ost-West-Konflikts nachgelassen habe.

Trotz aktuell noch relativ starker Bindungskraft der Wählerschaft zu den Volkparteien im Vergleich zu anderen Staaten zersplitterte sich das Parteiensystem auch hierzulande in den letzten Jahrzehnten immer weiter. Der Erfolg für die Union bei der letzten Bundestagswahl mit über 41 % bei der letzten Bundestagswahl sei daher unerwartet gewesen.

Umfragen würden belegen, dass sich ein gutes Drittel der Wähler erst in den letzten Tagen oder gar am Wahltag selbst entscheiden, welcher Partei sie ihre Stimme geben. Der Unmut über die Politik würde zunehmen. Heute könne nur noch eine Minderheit der Wähler als Stammwähler angesehen werden. Diese Kurzentschlossenen unter der gesamten Wählerschaft sowie die hohe Anzahl an Nichtwählern bringe ein enormes Risiko mit sich, weil Wahlergebnisse  immer mehr von kurzfristigen Trends und Stimmungen abhängen würden. Dies sollte den etablierten Parteien zu denken geben, denn die AfD hätte von diesen Wählern insbesondere bei der letzten Wahl profitiert.

Nach der anschließend regen Diskussion bedankte sich die Vorsitzende beim Referenten für seine „aufschluss- und lehrreichen, politikwissenschaftlichen Erhebungen“ und bei allen Anwesenden für das mitgebrachte Interesse zum Thema und für das Erscheinen.